Sonata Arctica
+ Epica
+ Ride The Sky


Kaufbeuren, All-Karthalle
10. November 2007
















Langsam und sicher setzt sich Qualität durch: Immerhin 800 Zuschauer finden sich ein, um den finnischen Melodic-Metallern Sonata Arctica ihre Ehrerbietung zu erweisen.

Und das Beiprogramm hat es auch in sich: Mit Ride The Sky stellt sich die Band von Ex-Helloween-Drummer Uli Kusch vor, mit der der Percussionist nach seinem Ausstieg bei Masterplan nun seine eigenen musikalischen Visionen verfolgt. Die liegen nach wie vor beim melodischen Power Metal, der um einige leicht progressive Nuancen angereichert wurde, wie das Material des Debüts NEW PROTECTION indiziert. Natürlich stellt das Quintett ausschließlich Material von eben jenem Erstling vor (der übrigens von der japanischen Metal-Bibel „Burrn!“ zum Album des Monats gewählt wurde) – und gewinnt durch die dynamische Performance jede Menge neue Freunde. Allen voran Sänger Björn Jansen und Gitarrist Benny Jansen sind – angetrieben von einem rastlosen Kusch - ständig in Bewegung und brillieren mit einem energischen wie energetischen Auftritt. Und auch Keyboarder Henning Ramseth, der den noch auf dem Debüt mitwirkenden Kaspar Dahlquist ersetzt, hat sich hervorragend in das Gefüge eingelebt. Bravo!








Playlist RIDE THE SKY
Black Cloud
Far beyond The Stars
New Protection
Silent War
A Smile From Heaven’s Eye
The Prince Of Darkness
Endless


Die Holländer Epica wiederum bringen einen wunderschönen „gotischen“ Kontrast in das heutige Abendprogramm mit ein und begeistern dank Frontgrazie Simone Simons einmal mehr all diejenigen Fans, auf deren Hitliste insbesondere Nightwish weit oben rangieren. Dabei setzen Simons & Co. vor allem auf Song von ihrem jüngsten Werk THE DEVINE CONSPIRACY, streuen nur gelegentlich Auszüge aus früheren Alben ins Programm mit ein – und fahren vorzüglich mit dieser Strategie. Furiose Vorstellung!























Playlist EPICA
Indigo Prologue
The Obsessive Devotion
Sensorium
Chasing The Dragon
Sancta Terra
Cry For The Moon
Quietus (Silent Reverie)
Consign To Oblivion


Zu Sonata Arctica noch groß Worte verlieren, hieße Wodka nach Finnland tragen: Die Mannen um Shouter Tony Kakko profitieren von der Inaktivität ihrer Genre-Genossen Stratovarius – und wissen sich auch heute erstklassig in Szene zu setzen. Dabei vertritt Elias Viljanen den momentan seinen Zivildienst ableistenden etatmäßigen Gitarristem Jani Liilatainen perfekt, so dass an der Gitarrenfront keinerlei Druckverluste zu konstatieren sind. Kakko hat sowieso alles im Griff, die Akteure benutzen ausgiebig auch die Laufstege hinter dem Drumkit und erzeugen dadurch viel Bewegung in der räumlichen Tiefe – und Mitsinghymnen vom Schlage eines ‘Victoria’s Secret’, ‘Fullmoon’ oder – später in der Zugabe - ‘My Land’ sind sowieso Stimmungsgaranten pur.

Folglich feiern die Finnen sich und ihr Publikum zu Recht mit dem traditionellen Abgesang in Form von ‘Vodka’ – in dem guten Wissen, während dieser Tour die nächste Stufe der Karriereleiter, nämlich raus aus den Clubs rein in größere Hallen, erklommen zu haben. Ich freue mich schon auf das nächste Album und ein live-haftiges Wiedersehen mit den sympathischen Jungs aus Suomi …




Playlist SONATA ARCTICA

Intro
In Black & White
Paid In Full
Victoria’s Secret
Broken
8th Commandment
Tallulah
Fullmoon
Caleb
Black Sheep
It Won’t Fade
Gravenimage
San Sebastian
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My Land
Don’t Say A Word
The Cage
Vodka, Nukkumatti & Outro