DEMON
+ 3 STAR CORNER
+ HEADRUSH
Augsburg, Spectrum
18. Oktober 2007
Welch
ein trauriger Abend: Eine New-Wave-of-British-Heavy-Metal-
Legende nimmt
Abschied. Die Besucherzahlen sind diesem traurigen Ereignis angemessen:
Lediglich 100 Zuschauer zieht es in die Ulmer Str. 234, der Adresse des
heimeligen Clubs. Allerdings ist die Konkurrenz auch zu groß: In der
Augsburger Kongresshalle laden Status Quo zum Drei-Akkord-Marathon – im
etwa eine Stunde entfernten Stuttgart Dream Theater plus Symphony zum
gepflegten Proggen.
Leider sind die Support-Bands auch nicht gerade zugkräftig: Bei Headrush handelt es sich um britische Newcomer, die mal gerade ein von Pete Coleman (Black Sabbath, Paradise Lost, Demon) produziertes 13-Track-Demo vorweisen können und hier mit ihrem frischen, leicht angesleazten Rock’n’Roll à la Vain-meets-Thunderhead recht gut punkten (wer mehr über die Hopefuls wissen möchte, checke ihre Myspace-Seite: myspace.com/headrushrocks). Und über die
3 Star Corner aus Burscheid bei Köln decken wir lieber den Mantel des Schweigens: Worauf ihre Performance im Dunstkreis von Alternative, Rock und New Rock hinauslaufen soll, wissen die Herrschaften offensichtlich selbst nicht – einzig gelegentliche Basouki-Einlagen hinterlassen einen positiven Eindruck. Ansonsten: Schwamm drüber, über diesen schlechten Karnevalsscherz …
Dass Dave Hill (Foto links) und seine Mannen nichts falsch machen können, wenn sie in die Greatest-Hits-Kiste greifen, dürfte klar sein. Und sie machen auch nichts falsch – nicht einmal Hills Erkältung tut der tadellosen und spielfreudigen Performance einen Abbruch. Die New-Wave-of-British-Heavy-Metal-Legende legt sich ins Zeug, als trete man in einer großen Halle oder bei einem renommierten Rock-Festival auf – und lässt sich nicht das Geringste anmerken von der Desillusionierung, die schließlich zu dieser Abschiedstournee vor frustrierend geringer Kulisse führte. Und sie werden uns fehlen - diese von Hills charismatischer, leicht rauchiger Stimme gesungenen Gassenhauer vom Kaliber eines ‘The Spell’, ‘Night Of The Demon’, ‘On Helluva Night’ und vor allem ‘Don’t Braek The Circle’. Alleine für diese Songs, mit denen mir der Dämon so manche Stund' schwermetallisch versüßt hat, verneige ich mein Haupt vor Dave Hill und seine Mannen …
Wonderland
Blackheath Parts 1 And 2
Blue Skies In Red Square
Commercial Dynamite
The Plague
The Spell
Remembrance Day
Sign Of A Madman
Streetwise Cowboy
Standing On The Edge
Life On The Wire
Don't Break The Circle
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Night Of The Demon
Victim Of Nightmare
One Hell Of A Night