SCORPIONS
+ KROKUS
+ ANDY SCOTT’S SWEET
+ HANK DAVISON BAND

21. Juli – Augsburg, Schwabenhalle

Eins vorweg: Da es leider eine terminliche Überschneidung gab und ich mich bereits Wochen vorher für den Rock’n’Roll-Dienst beim parallel zu dieser Show stattfindenden Earthshaker Fest im etwa 200 Kilometer entfernten Rieden/Kreuth einteilen ließ (Siehe erste Impressionen unter der Live-Seite „Earthshaker“), müssen wir an dieser Stelle mit den Eindrücken mehrer Augenzeugen Vorlieb nehmen, die sich auf folgenden „Mittelwert“ in der Berichterstattung einigen können:

„Also, das Ganze geht ja schon mal damit los, dass wir uns vorkamen wie bei einem konspirativen Rocker-Treffen in der sibirischen Verbannung: Tourposter? Nothing. Bewerbung? Null-Komma-Nix! Ankündigungen in der überregionalen Presse? Nicht existent! Nur durch Zufall haben wir von dieser Konzertansetzung erfahren – wie die anderen, höchsten 3.000 Zuschauer auch. Profi-Promotion sieht anders aus und sollte man/frau von einer Kapelle mit dieser internationalen Reputation – Deutschlands Rock-Export Nummer eins, 40 Jahre in tze Bizzz, blablabla – erwarten dürfen.
Scheiß drauf, denn Hank Davison und seine Combo – so etwas wie die schwäbische Antwort auf Lynyrd Skynyrd – sorgen mit ihrer Mischung aus flottem Southern- und eindringlichem Blues Rock für ordentlich Stimmung in der nur trist gefüllten Halle. Auch The Sweet können bekanntlich aus dem Vollen ihres Hit-Repertoires schöpfen. ‘Hellraiser’, ‘Love Is Like Oxygen’, ‘Wig Wam Man’, ‘Fox On The Run’ – dieses Stück nahm der Headliner des Abends übrigens bei seinen ersten musikalischen Gehversuchen in der eingedeutschten Version unter der Überschrift ‘Fuchs geh voran’ als Single auf – und vor allem das abschließende ‘Ballroom Blitz’: Andy Scott, der letzte Mohikaner der Originalbesetzung, kann auf Evergreens verweisen, die auch heute noch ungebrochen ihre Wirkung entfalten."

  

   Foto oben:  Rudolf Schenker in Aktion


Foto rechts:
Auch Krokus-Fronter Mark Storace weiß,

wie man(n) sein Publikum mitreißt
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"Doch dann geht’s ans Eingemachte: die Schweizer Krokusse zelebrieren ihren energetischen Riff Rock mit einer Vehemenz, dass einem schon jetzt Angst und Bange um die deutschen Krabbeltierchen wird: Können die mit ihren Balladen den Jungs aus Hell-vetia allen Ernstes Paroli bieten?"

Playlist KROKUS
Hellraiser
Two Wired
Longs Stick macht Peng
Angel Of My Dreams
Bad Boys, Rag Dolls
Heatstrokes
Screaming In The Night
Easy Rocker
Rock City
Rock’n’Roll Tonight
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Celebration
Headhunter
Bedside Radio



Fotos links:
Die Saiten-Front der Schweizer -
Dominique Favez, Tony Castell und
Mandy Meyer (v.l.n.r.)
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"In der Tat: Die Schose der Hannoveraner kommt mit dem noch gewöhnungsbedürftigen ‘Hour 1’ vom neuen Album HUMANITY HOUR 1 nur langsam in die Gänge. Doch mit ‘Bad Boys Running Wild’ springt der Funke sofort über – um spätestens nach Love ‘em Or Leave ‘em’ und dem immer wieder faszinierenden ‘The Zoo’ fast wieder zu erlöschen, denn nun regiert per ‘Deep And Dark, ‘Coast To Coast’, ‘Send Me An Angel’, ‘Holiday’ und ‘Humanity’ eher die angezogene Handbremse statt Volldampf. Genau dieser innere Zwiespalt der deutsch-polnisch-amerikanischen Freundschaft wird auch in der Folge ständig deutlich: Vom Herzen her sind sie Rocker, die jedoch fast ausschließlich in Form von Hausfrauen-kompatiblen Radio-Balladen auf die Charts erstürmende Hits verweisen können. Und einige dieser ruhigen Momente sind ja auch immer wieder gut anzuhören: ‘Still Loving You’ zum Beispiel. Oder das bereits erwähnte ‘Holyday’ … Oder das feinfühlige, ebenfalls bereits erwähnte Instrumental ‘Coast To Coast’ mit seiner Triple-Axe-Attack … Oder ‘When The Smoke Is Going Down’ – eine oberamtliche Hommage an die Fans … Doch spätestens mit der russisch-folkloristisch inspirierten Pfeifen-Nummer ‘Wind Of Change’ ist Schluss mit lustig: Da rollen sich zumindest uns mittlerweile die Zehennägel hoch – Revolutionshymne hin, Soundtrack zum Mauerfall her … Aber bleiben wir gerecht: Wenn die Skorpione ihre Stachel ausfahren und Hammer-Stücke wie ‘Blackout’, ‘Dynamite’ oder das ultimative ‘Rock You Like A Hurricane’ intonieren, scheint wieder die Sonne in der Rocker-Welt, zumal sich die Fünf ins Zeug legen, als würden sie vor ausverkauftem Stadion und nicht in einer durch Abhängungen künstlich verkleinerten Provinzhalle auftrumpfen. Und erstklassige Musiker sind sie nach wie vor – alleine di Phrasierungssicherheit eines Klaus Meine und die gefühlvollen Licks von Rudolf Schenker hätten mehr als nur 3.000 Zuschauer verdient …“



Playlist SCORPIONS
Hour 1
Bad Boys Running Wild
Game Of Life
Love ‘em Or Leave ‘em
The Zoo
Deep And Dark
Coast To Coast
Send Me An Angel
Holiday
Humanity
We’ll Burn The Sky
Leavin’ You
Teaze Me, Please Me
321
Kottak Attack (Drum Solo)
Blackout
Big City Nights
Dynamite
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Wind Of Change
Still Lovin’ You
Rock You Like A Hurricane
When The Smoke Is Going Down