ROSS THE BOSS
+ SINNER
+  STORMWARRIOR


Hamburg
Headbangers’s Ballroom
30. Mai 2008


Doppelschlag in Hamburg: Mit dem Ex-Manowar-Gitarristen Ross „The Boss“ Funicello und der deutschen Hard-Rock-Legende Sinner stellen gleich zwei Szene-Veteranen ihre neuen, im Spätsommer erscheinenden Alben der internationalen Presse vor (Siehe auch die neue Rubrik „Sound XS“) – und laden anschließend zu einem öffentlichen Showcase (die entsprechenden Album-Vorstellungen findet ihr in der News-Sektion).






Während im Keller des gemütlichen Ballrooms noch die letzten Interviews mit den beiden Hauptakteuren durchgeführt werden, heizen die Lokalmatadoren StormWarrior den Fans ordentlich ein. Dabei beweisen die Mannen um Sänger/Gitarrist Lars Ramcke (Foto links), dass sie auch ohne Ex-Helloween-Gitarrist und dem heutigen Gamma-Ray-Oberhaupt Kai Hansen sehr wohl auf eigenen Füßen stehen können (Hansen nahm die Jungs anfangs produktionstechnisch unter seine Fittiche und griff auf die „Sturmkrieger“ als Backing-Band zurück, wenn es darum ging, zum Beispiel auf dem Wacken:Open:Air 2007 ein Set mit Klassikern aus seiner Helloween-Ära zu spielen). Letztlich lieferten die Hamburger einen superben Anheizer-Gig für die beiden Hauptakteure – und konnten auch eine Menge Punkte in Sachen Eigenwerbung sammeln: Es wird Zeit, dass sie mal eine eigene Headliner-Tour absolvieren.


So finden Mat Sinner und seine Sünder ein exzellent aufgewärmtes Publikum vor, das sie ihrerseits nun zu weiteren Schweißausbrüchen treiben. Klar, dass Gassenhauer wie ‘Germany Rocks’, ‘Danger Zone’ oder das (im Gegensatz zur LP-Fassung) betont treibend interpretierte ‘Knife In My Heart’ sofort zünden und die Truppe dementsprechend keinerlei Schwierigkeiten hat, bis zum Schluss für Sauna-Atmosphäre zu sorgen. Selbst ‘Revolution’ - einzig vorgestellter Song vom neuen Album CRASH & BURN – wird aufgenommen wie ein „alter Bekannter“ und kann das hohe Unterhaltungsniveau sowie die Bang-Intensität der Zuschauer nicht im Geringsten mindern (etwas, was bei noch völlig unbekannten Stücken nicht selbstverständlich ist). Ergo: Dieser erstklassige Auftritt von Sinner & Co. – Drummer Klaus Sperling und dem Gitarrenduo Henny Wolter/Christof Leim – macht nicht nur Appetit auf die neue Scheibe, sondern auch auf neue Live-Shows der Sünder!




Playlist SINNER

One Way To Rock
Comin’ Out Fighting
When Silence Falls
Born To Rock
Revolution
The Other Side
Knife In My Heart
Danger Zone
Germany Rocks
Rebel Yell
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Satisfied















Dass Ross The Boss und seine Truppe - Sänger Patrick Fuchs, Bassist Carsten Kettering und Drummer Matthias Mayer (dem einen oder anderen „Metal Warrior“ unter euch noch von der Manowar-Tribute-Band MEN OF WAR her bekannt) – nicht ganz dort anknüpfen kann, wo seine Vorgänger aufhörten, hat einen Grund: Ross The Boss, die Band, stellen ihr Album NEW METAL LEADER vor – das erst am 22. August erscheint (Siehe auch hier die die Albumvorstellung unter „News XS“) und dessen Material dem Publikum (bis auf die noch anwesenden Journalisten) noch gänzlich unbekannt ist.



Natürlich kann Patrick Fuchs mit seinem Eric Adams ebenbürtigen Organ beeindrucken – alleine seine immer mal wieder eingestreuten hohen Schrei gehen bis ins Mark und verursachen den viel zitierten Gänsehaut-Effekt. Natürlich zeigt sich die Thythmussektion perfekt aufeinander eingespielt und abgestimmt, trägt also dazu bei, dass Ross The Boss als „echte Band“ – und nicht nur als „Projekt des Ex-Manowar-Gitarristen“ – wahrgenommen wird. Und natürlich zockt „The Boss“ in alt bewährter Manier Leads aus einer anderen Welt ein.



Doch so richtig Stimmung kommt erst auf, als sich der Vierer zu zwei Zitaten aus Funicellos Manowar-Ära hinreißen lässt: ‘Gloves Of Metal’ und ‘Thor’. Was nun keinesfalls als Indiz dafür gewertet werden soll, dass NEW METAÖL LEADER ein Flop ist. Im Gegenteil! Aber es sind schon zwei verschiedene Paar Cowboy-Boots, ob ein Act ein Feuerwerk aus bekannten Hits und Gassenhauern abfackelt (wie eben Sinner) – oder ob die Zuschauer vor allem mit ihnen unbekannter Materie konfrontiert werden. Andererseits kann man/frau Ross (den Namensgeber der Band) auch verstehen, wenn er nicht zu sehr an seiner Vergangenheit, sondern eben als Mitglied einer neuen, eigenständigen Combo wahrgenommen werden möchte. Schwierige Frage – die meines Erachtens allerdings dann doch gerade in dieser Konstellation mehr mit Party-Attitüde hätte beantwortet werden sollen …





Playlist ROSS THE BOSS

I.L.H.
Plague Of Lies
God Of Dying
Matador
I Got The Right
We Will Kill
Gloves Of Metal
Thor
Death And Glory
May The Gods