OVERKILL
+ EXODUS
+ TORTURE SQUAD
+ GAMA BOMB
Augsburg, Spektrum
5. März 2009
Ziemlich
derbe geht es zu an jenem Donnerstag in der Augsburger Rock-Discothek
Spektrum: Hier regiert heute kein Schicky-Micky-Poser-Rock – hier wird
gethrasht, gemosht und gestagedived bis zum Umfallen – eine
Mini-Wall-of-Death inklusive.
Dabei
setzen die fünf Iren von Gama Bomb (Bild links) mit ihrem rustikalen Stakkato-Thrash
ein erstes vehementes Achtungszeichen setzen. Furios, unnachgiebig,
unerbittlich – die ersten Mosh-Pits sind verdienter Lohn für eine
30-minütige engagierte Vorstellung. Auch die brasilianische Torture
Squad (Bild links unten) erweist sich mit ihrem Melodic-Thrash in der Schnittmenge
einschlägig bekannter Bay-Area-Protagonisten sowie einer geradlinigen
Auslegung von Sepultura als Live-Band allererster Güte: Auf Tonkonserve
etwas eindimensional rüberkommend, lebt die Performance des Quartetts
insbesondere von der lebendigen wie sehenswerten Mimik seines Shouters
Vitor Rodrigues und des Bassisten Wagner „Castor”.
Dann
eine kleine Irritation: Das Intro von Wagnerschem Format wähnt uns für
einen kleinen Moment bei einer Manowar-Club-Show, bevor es mit ‘Bounded
By Blood’, ‘44 Magnum Opus’ und ‘Faboulus Desaster’ in die vollen geht
und das Zentrum des Spektrums zum Circle Pit mutiert. ‘Piranha’,
‘Blacklist’, ‘A Lesson In Violence’ - das Set ist erwartungsgemäß stark
Evergreen-lastig; vom aktuellen Werk THE ATROCITY EXHIBITION – EXHIBIT
A findet sich lediglich ‘Children Of A Worthless God’ im Programm. Auch
in der Folge bringen Exodus die knapp 600 Anwesenden per ‘The Toxic
Waltz’, einem kurzen, angetäuschten Solo von Gitarren-Chef Gary Holt
sowie dem abschließenden ‘Strike Of The Beast’ zum Ausrasten.
Playlist EXODUS
44 Magnum Opus
Faboulus Desaster
Piranha
Children Of A Worthless God
Blacklist
A Lesson In Violence
War Is My Shepherd
The Toxic Waltz
Strike Of The Beast
Zu betonen, dass Overkill eine der besten Live-Kapellen überhaupt sei, hieße Fledermäuse in die Bronx tragen. Schreihals Bobby „Blitz“ Ellsworth, Bassist D.D. Verni und ihre Mannen legen per ‘Deny The Cross’, ‘Evil Never Dies’ wie die geölten Bltze los und wissen auch weiterhin, ihre Fans mit einer erstaunlich traditionell ausgerichteten Greatest-Hits-M
elange in ihren Bann zu ziehen. Größte Überraschung: ‘Feel The Fire’ - diesen Klassiker vermissen wir schon seit gefühlten 50 Jahren im Set der Jungs! „Blitz“ zeigt sich in einer fantastisch durchtrainierten, anscheinende immerjungen körperlichen Verfassung – selbst D.D. hält es kaum im Bühnenhintergrund, sucht den hautnahen Kontakt zu den Fans. ‘Fuck You!!!’ setzt erwartungsgemäß den rituellen Schlusspunkt unter einen unerwartet sensationellen Abend, der einmal mehr beweist, dass das vermeintlich alte Eisen nicht die geringsten Rostspuren aufweist!
Weitere Impressionen könnt ihr finden in:
METAL HAMMER 5/2009 (ab 15. April im Zeitschriftenhandel)
Deny The Cross
Evil Never Dies
Hammerhead
Hello From The Gutter
Feel The Fire
In Union We Stand
Rotten To The Core
Elimination
Overkill
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Necroshine
Fuck You!!!