SAXON
+ ICED EARTH


Hamburg, Docks
7. Februar 2009



„Gewagt!“ - das mag manch Anhänger der harten Klänge gedacht haben, als er die diesjährigen Ansetzungen der New Wave of British Heavy Metal-Legende Saxon zur Kenntnis nahm. Denn keine zwei Monate zuvor tingelten die (Angel-)Sachsen schon einmal durch unsere Landen – im Rahmen der vorweihnachtlichen „Eagles & Bombers“-Tour mit Motörhead. Doch die Besucherzahlen geben den Veranstaltern Recht: um die 1.500 Besucher im holländischen Tilburg, je 1.000 Zuschauer in Luxemburg City und im ostwestfälischen Herford, über 900 Fans im Hamburger Docks an der Reeperbahn – es herrscht ungebrochen eine regelrechte Sax-o-mania. Und inzwischen hat sich auch zum letzten Zweifler herumgesprochen: Trotz ihres mittlerweile 30. Dienstjahres zählen die Fünf von der Britischen Mutter-Insel ungebrochen zu den besten Live-Acts, die der Planet Erde aufbieten kann – ihr Tourmotto „Live To Rock“ ist Letter für Letter Programm.

Ach ja: Nicht zu vergessen die US-Power-Metaller Iced Earth, die sich – nach den kurzen Intermezzi im Vorprogramm von Judas Priest im Frühsommer 2008 und bei einigen mitteleuropäischen Festival-Events - nun ausführlicher mit ihrem neuen/alten Sänger Matt Barlow präsentieren (neben Chef-Gitarrist Jon Schaffer sonst noch mit dabei: Gitarrist Troy Seele, Drummer Brent Smedley, Bassist Freddie Vidales). Und die Amis legen wie entfesselt los, setzen dabei auf den Medley-Charakter ihres Sets – keine langen Ansagen, just let the music do the talking ... Das kommt seeehr gut an bei den Hamburgern, die zum Schluss nur eins beklagen: die gefühlte „kurze“ Spielzeit von 75 Minuten (die allerdings selbst angesichts der Co-Headliner-Konstellation dieses Packages nicht zu knapp bemessen ausfällt).






Playlist ICED EARTH
In Sacred Flames
Behold The Wicked Child
Invasion
Motivation Of Man
Setian Massacre
Burning Times
Declaration Day
Vengeance Is Mine
Violate
Pure Evil
10.000 Strong
Dracula
Melancholy
My Owen Savior
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Iced Earth


Auch die Sachsen um Sänger Biff Byford legen los wie entfesselt: ’Battaliions Of Steel’ entpuppt sich als idealer Einstieg, darüber hinaus als eine dem Evergreen ’Battle Cry’ ebenbürtige Hymne mit Klassiker-Potenzial. ’Heavy Metal Thunder’, ’Witchfinder General’, das ebenfalls neue (und furiose) ’Demon Sweeny Todd’ – die Briten geben Gas. Lediglich das eher groovige ’Dallas 1 p.m.’ bietet eine kleine Verschnaufpause, bevor das swingend-rock’n’rollige ’Hellcat’ noch einmal auf die Tube drückt. Schön zudem, das ’Broken Heroes’ vom völlig unterbewerteten Album INNOCENCE IS NO EXCUSE, zum Zuge kommt – auch der knackige Reißer ’To Hell And Back Again’ erfreut nach langer Zeit mal wieder unsere Ohren.







Zu dem restlichen Klassiker-Alarm muss man nicht viel Worte verlieren – nur so viel: Saxon erweisen sich selbst im 30. Jahr ihres Bestehens nach wie vor als frische, unverwüstliche Hard-Rock- und Metal-Band, auf deren Musiker uneingeschränkt das Tourmotto – „Live To Rock“ – zutrifft. In der Form sind die New Wave of British Heavy Metal-Veteranen immer wieder ein Hochgenuss. Letzteres trifft selbstredend auch auf die US_Staatsbürger zu, die sich nach der Rückholaktion ihres Originalsängers Matt Barlow mit bestechender Klasse nachdrücklich zurückmeldeten.

Einen ausführlichen Tourreport könnt ihr lesen in:
METAL HAMMER 4/2009 (ab 18. März im Zeitschriftenhandel)






Playlist SAXON
Battallions Of Steel
Heavy Metal Thunder
Witchfinder General
Demon Sweeny Todd
Dallas 1 p.m.
Hellcat
Broken Heroes
The Letter
Valley Of The Kings
To Hell And Back Again
Power And The Glory
Crusader
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Live To Rock
Princess Of The Night
Denim And Leather