TRANS-SIBERIAN

ORCHESTRA


Rutherford, New Jersey
Izod Arena


12. Dezember 2009













In den USA genießt das rockende Vorweihnachtsspektakel der Savatage-Nachfolgecombo bereits Kult-Status: Alleine in der Saison 2008 ließen sich in nur sieben Wochen 1,25 Millionen Zuschauer von dem Nikolaus-Rock-Musical verzücken. Nicht umsonst, denn das transsibirische Orchester bietet unter der Führung von Komponist und Chefdenker Paul O’Neill, dem musikalische Leiter Bob Kinkel und Savatage-Frontman Jon Oliva eine Show der Superlative, die derart viel Zuspruch erfährt, dass O’Neill & Co. mittlerweile gezwungen sind, in zwei getrennten Trossen zeitgleich die East- beziehungsweise Westcoast hoch und runter zu tingeln.




Gespielt wird selbstredend – wie hier auf der New York gegenüber liegenden Seite in New Jersey – in größeren Hallen. Die Izod Arena ist auch heute, Samstagabend, wie gestern fast bis auf den letzten Platz mit 12.000 Zuschauern gefüllt – am zweiten Abend hintereinander. Was dann folgt, lässt sich mit Worten schwer beschreiben. Alleine das Backdrop besteht über die gesamte Bühnenbreite und -höhe aus einem riesigen LED-Schirm – die zahlreichen, in bis zu vier Ebenen angeordneten, beweglichen Lichttraversen sind ebenfalls mit LED-Schirmen verkleidet, die ständig mit adäquaten Bildern die jeweils gespielten Songs optisch unterstreichen. Rechts, links und in der Mitte befinden sich Hydraulikplattformen, die die beiden Gitarristen (Chris Caffery, Alex Skolnick) und Teufelsgeigerin Anna Phoebe exzessiv nutzen – Drummer Jeff Plate hingegen muss sich auf seiner Plattform vorkommen, als würde er in einem Fahrstuhl trommeln, während Johnny Lee Middleton in guter alter Basser-Tradition Bodenhaftung wahrt und souverän für die tiefen Töne sorgt.






Neben der gigantischen Lichtshow, die ständig über die Bildschirme flimmert, gilt es, Spezialeffekte fast schon im Sekundentakt zu bewundern: An geeigneten Stellen rieselt Schnee aufs Publikum; Pyros satt vor allem im zweiten Teil der Show erwecken den Eindruck, nicht der Dritte, sondern der Vierte Weltkrieg sei ausgebrochen – die zahlreichen Laser kommen einem Sternenkrieg-Szenario gleich.










Irgendwann hebt Caffery mit seiner Plattform aus dem Publikum einer Rakete gleich ab - zur Zugabe entert neben Paul O’Neill Gitarren-Legende Joe Walsh (Eagles) die Bühne. Nach zwei Stunden und 45 Minuten und einem weiteren Pyro-Overkill entlässt das Orchester 12.000 verzückte Besucher – Alt und Jung, insgesamt vier Generationen – in den dritten Advent.







Zu bewundern ist das Spektakel im Mai 2010 endlich auch in Deutschland – dann stehen die beiden „Nicht-Weihnachts-Alben“ BEETHOVEN’S LAST NIGHT (2002) und das aktuelle, im April in Europa erscheinende Scheibchen NIGHT CASTLE auf der Agenda. Und wie aus dem T.S.O.-Lager zu vernehmen war, sind Savatage auch noch nicht restlos gestorben … Weitere Berichte zu diesem Thema findet Ihr in:
METAL HAMMER 3-2010 (erhältlich ab 17. Februar 2010 am Kiosk)
ROCK IT! #56 (ebenfalls ab 17. Februar 2010 erhältlich)

Playlist TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA

The March Of The Kings/Mark The Herald Angel
An Angel Came Down
Oh Come All Ye Faithful/O’ Holy Night
The Prince Of Piece -
First Snow
A Mad Russin’s Christmas
Christmas Eve (Sarajevo 24/12)
Good King Joy
Ornament
Old City Bar
Promises To Keep
The Christmas Day
An Angel Returned
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Toccata – Carpimus Noctem
The Mountain (Extended Version)
Believe
Queen Of The Winter Night
Moonlight & Madness
Siberian Sleigh Ride
An Angels Share
Drum Solo
Wizards In Winter
Mozart & Memories
Christmas Canon Rock
Nutrocker
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Carmina Burana
Requiem (The Fifth) / Christmas Jam
Christmas Eve (Sarajevo 12/24) (Reprise)